05.07.07: Neueste Zahlen 2005: 2297 mal aktive Sterbehilfe in den Niederlanden
Das niederländische Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sport hat zusammen mit dem Statistikamt in Den Haag am 2. Juli neueste Zahlen zur Sterbehilfe in den Niederlanden vorgelegt. Demnach haben niederländische Ärzte im Jahr 2005 in 2.297 Fällen aktive Sterbehilfe geleistet. Das heißt Mittel verabreicht, um das Leben von Patienten gezielt zu beenden. Bezogen auf landesweit insgesamt 136.000 Todesfällen entspricht dies 1,7 Prozent.
Gegenüber 3.500 Fällen aktiver Sterbehilfe, d.h. einem Anteil von 2,7 Prozent aller Todesfälle im Jahr 2001, bedeutet dies einen leichten Rückgang. Allerdings stieg zugleich die Zahl der Fälle so genannter „palliativen Sedierung“ von 8500 im Jahr 2001 auf 9600 im Jahr 2005. Hierbei werden Sterbende von Ärzten mit Medikamenten in einen tiefen Schlaf versetzt und bekommen keine Nahrung und keine Flüssigkeit mehr zugeführt.
Interessant sind auch die Zahlen zur Lebensbeendigung ohne ausdrücklichen Wunsch der Betroffenen: Dies kam im Jahr 2001 in 950 Fällen bzw. in 550 Fällen im Jahr 2005 vor. Nach dem seit 1. April 2002 in Kraft getretenen Sterbehilfegesetz in den Niederlanden dürfen Ärzte nur dann auf Wunsch von Patienten aktive Sterbehilfe leisten, wenn diese unheilbar krank sind und „unerträglich leiden“. Vor der Tötung muss eine weitere ärztliche Meinung eingeholt werden. Zudem müssen alle Fälle von den Ärzten einer staatlichen Stelle gemeldet werden.
Ergänzende Informationen:
- Ministry of Health, Welfare and Sports Netherlands: Euthanasia
Ministeriumsinformationen zur Euthanasie in den Niederlanden.
- Evaluation – Summary
Termination of Life on Request and Assisted Suicide (Review Procedures) Act
May 2007, im PDF-Format
- Unsere Themenspecials zur Sterbehilfe in den Niederlanden