11.09.08: Weltsuizidpräventionstag: Deutsche Hospiz Stiftung weist auf steigende Selbsttötungsrate alter Menschen hin
Zum Weltsuizidpräventionstag am 10. September hat die Deutsche Hospiz Stiftung auf eine steigende Selbsttötungsrate alter Menschen hingewiesen. Insgesamt sei die Suizidrate zwar rückgängig, es dürfe jedoch nicht vergessen werden, dass sich bei alten Menschen ein gegenläufiger Trend zeige. „Anlässlich des Weltsuizidpräventionstages sollte uns das nachdenklich stimmen“, mahnte der Geschäftsführer der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, in einer Pressemitteilung vom 09.09.08.
„Wir nehmen die Ängste alter Menschen nicht ernst genug. Hier spielt die Angst vor Abhängigkeit, Einsamkeit und einer ihrer unwürdigen Pflege eine große Rolle“, erklärte Brysch. Er forderte daher eine grundlegende Verbesserung der Lebenssituation Pflegebedürftiger.
„Suizid ist in der Regel ein Schritt der Verzweiflung und ein Schrei nach Hilfe. Die Suizidrate ist zurzeit doppelt so hoch wie die Sterberate im Straßenverkehr. Während es uns im Straßenverkehr mit neuen Sicherheitskonzepten gelungen ist, die Zahl der Toten zu reduzieren, mangelt es immer noch an tragfähigen Konzepten für die Versorgung Pflegebedürftiger in Deutschland“, so Brysch. Auch die Begleitung Schwerstkranker werde in unserem Gesundheitssystem zu wenig honoriert.
Der Weltsuizidpräventionstag wird jährlich auf Initiative der Internationalen Assoziation für Suizidprävention (IASP) veranstaltet und durch die Welt Gesundheitsorganisation (WHO) unterstützt.