23.04.10: Eine Vision wird Wirklichkeit: Bundesweit erstes Kinderpalliativzentrum in Datteln eröffnet

Kinderpalliativzentrum in DattelnAm 21. April 2010 wurde an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln das bundesweit erste Kinderpalliativzentrum feierlich eröffnet. Damit wurde ein bislang einzigartiges Projekt umgesetzt.

Das vom Land NRW über die Stiftung Wohlfahrtspflege mit 1,6 Millionen Euro geförderte Zentrum umfasst die „Station Lichtblicke“ mit acht auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zugeschnittenen Einbettzimmern sowie das „Forum für Familie und Fortbildung“ mit Elternappartements und Räumen für die Fort- und Weiterbildung in der pädiatrischen Palliativversorgung.

Ziel ist es, die schwerstkranken Kinder so zu behandeln, dass sie möglichst bald wieder nach Hause in die vertraute Umgebung entlassen werden können. Während das erkrankte Kind versorgt wird, nimmt sich ein geschultes Team der Familie des Patienten an und bietet medizinische, pflegerische, psychologische und seelsorgerische Hilfestellung an. Ein Schwerpunkt liegt dabei auch auf der Begleitung der Geschwisterkinder, um ihnen den Druck zu nehmen, der auf ihnen lastet.

Effektive Hilfe für Kider und Eltern

„Hier entsteht etwas wirklich Großes für Menschen, die verletzlich und schwach sind und sich oft sehr klein fühlen“, erklärte Prof. Dr. Boris Zernikow, Initiator der Kinderpalliativstation in einer Presseaussendung. „In besonderen Räumlichkeiten und mit geschulten Mitarbeitern werden wir in der Lage sein, den Kindern und ihren Familien effektiv helfen zu können, bei denen die vorherige häusliche spezialisierte Versorgung nicht mehr ausreichte. Diese Aufmerksamkeit und Expertise brauchen die Familien, und sie haben sie verdient“, so Zernikow.

„Die Umsetzung dieses Projektes in so kurzer Zeit wurde nur möglich, weil wir enorme Unterstützung von so vielen Seiten bekommen haben“, betonte Andreas Wachtel, Geschäftsführer der Vestischen Kinder und Jugendklinik. „Es ist wunderbar zu sehen, wie viele Menschen sich für das Kinderpalliativzentrum engagieren.“

Der Bau des Kinderpalliativzentrums wurde maßgeblich gefördert durch zahlreiche Sponsoren wie der Deutschen Krebshilfe e.V., RTL, die Vodafone Stiftung Deutschland und die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Datteln sowie der umliegenden Städte und Gemeinden. Träger der Einrichtung ist die Caritas. Zur Eröffnung waren u. a. Bischof Felix Genn und NRW-Minister Karl-Josef Laumann gekommen, sowie RTL-Moderatorin Inka Bause, Patin des Kinderpalliativzentrums.

Jedes Jahr sterben laut dem Kinderpalliativzentrum mehr als 3.000 Kinder in Deutschland an einer lebenslimitierenden Erkrankung – 500 davon an Krebs. Die Kinder leiden in ihren letzten Lebenswochen an starken Schmerzen, unstillbarem Erbrechen und quälender Luftnot. Wenn auch die Erkrankung selbst nicht heilbar ist, so lassen sich die Symptome hingegen häufig kontrollieren.

Ergänzende Informationen:

  • Kinderpalliativzentrum Datteln
     
  • Station für unheilbar kranke Kinder
    Erstes Palliativzentrum für Kinder und Jugendliche in NRW
    22.600 Kinder in Deutschland leiden an unheilbaren Krankheiten. Medizinisch versorgt haben sie bislang Kinderkliniken. Das ändert sich jetzt. In Datteln eröffnet am Mittwoch (21.04.10) weltweit die erste Palliativstation für Kinder und Jugendliche. WDR.de sprach darüber mit Dörte Garske, der Leiterin des Pflegeteams.
    WDR.DE 21.04.10

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